Andrea Tholl

Journalistin

° Jed Rubenfeld: Morddeutung

| Keine Kommentare

Bis vor Kurzem schrieb Jed Rubenfeld ausschließlich juristische Abhandlungen, jetzt veröffentlichte er einen Kriminalroman. Warum? „Weil von meinem letzten Buch nur sechs Exemplare verkauft wurden“, sagt der amerikanische Professor für Verfassungsrecht, „vier davon an Familienmitglieder.“ Sein literarisches Debüt „Morddeutung“ stürmte dagegen auf Anhieb Platz 1 der englischen Bestsellerliste.

Rubenfeld führt seine Leser in das New York des Jahres 1909, als Dr. Sigmund Freud in die USA reist, um Vorlesungen zu halten. Während dieses Aufenthalts wird eine junge Frau stranguliert und mit Schnittwunden in einem vornehmen Appartement aufgefunden, eine zweite überlebt den Angriff, verliert aber durch den Schock Gedächtnis und Stimme. Mit Hilfe Freuds und der Psychoanalyse soll der Überlebenden geholfen werden, sich schnellstens an den Täter zu erinnern, um weitere Morde zu verhindern.

Eine spannende Entdeckungsreise in die Tiefen der menschlichen Seele beginnt. Es ist ein überzeugendes Debüt, das der 48-jährige Rubenfeld hingelegt hat – und es ist bloß erschienen, weil der Yale-Professor als vorbildlicher Ehemann auf seine Frau gehört hat. Er selbst hätte sein Krimi-Manuskript nämlich niemals verschickt.

Veröffentlicht in: BRIGITTE

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.