Andrea Tholl

Journalistin

° Friedrich Ani: Sag’ beim Abschied leise… gar nichts

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Er ist schon ein seltsamer Kauz, dieser Tabor Süden, Hauptkommissar der Vermisstenstelle in München. Sieht aus wie eine Mischung aus Karl Lagerfeld und Althippie. Löst seine Fälle durch Intuition und Schweigsamkeit. Damit brachte er seinem Erfinder Friedrich Ani nicht nur zweimal den deutschen Krimipreis ein, sondern ermittelte sich auch eine ansehnliche Fangemeinde. Die geht jetzt harten Zeiten entgegen. Denn am Ende von „Süden und der Mann im langen schwarzen Mantel“ wird Süden selbst verschwunden sein. „Und es bräuchte schon einen sehr gerissenen Detektiv, um ihn wiederzufinden“, sagt Friedrich Ani.

In seinem zwölften und letzten Fall will Tabor Süden in seinem Heimatdorf eigentlich nur das Grab seiner Mutter besuchen. Doch dann bittet ihn der Dorflehrer verzweifelt um Hilfe. Seit einem Jahr ist seine 10-jährige Tochter Anna verschwunden, die eingesetzte Sonderkommission hat keinerlei Hinweise, was passiert sein könnte. Annas Vater glaubt fest daran, dass jemand aus dem Ort mit ihrem Verschwinden zu tun hat. Süden beginnt auf eigene Faust nachzuforschen. Und muss es mit einer Dorfgesellschaft aufnehmen, hinter deren katholischer Fassade sich tiefe Abgründe auftun. Er wird das Rätsel lösen, ein letztes Mal. Und danach seinen Job an den Nagel hängen. „Ich habe das bezahlte Scheitern so satt“, sagt Tabor Süden. Er wird mir fehlen.

Veröffentlicht in: BRIGITTE

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